Was sind Essstörungen?
Es handelt sich dabei hartnäckige Erkrankungen, die oft über viele Jahre hinweg andauern. Dabei ist sogar ein tödlicher Ausgang möglich – Essstörungen können also „lebensbedrohlich“ sein.
Lebensmittelpunkt ist das Thema „Essen“, die Gedanken kreisen ständig um das eigene Gewicht und um die Angst, zuzunehmen. Meistens sind pubertierende Mädchen und junge Frauen von der Erkrankung betroffen, Burschen und junge Männer können jedoch genauso Essstörungen entwickeln.
In den letzten Jahrzehnten ist die Anzahl der Erkrankten stark angestiegen. In Österreich gab es vor wenigen Jahren noch rund 7500 erkrankte Menschen. Seit der Pandemie und den Lockdowns ist die Zahl der Krankenhauseinweisungen bei Patient*innen mit Essstörungen um 48 % gestiegen.
Was sind die häufigsten Formen?
Anorexie, die Magersucht
Erkrankte fühlen sich trotz extremer Abmagerung noch immer zu dick. Dabei ist das Risiko, frühzeitig zu sterben zehnmal höher als bei gesunden Menschen im gleichen Alter. Betroffene zeigen ein starkes Kontrollbedürfnis und hohe Ansprüche an sich selbst. Hinzu kommt eine hochkritische Selbstwahrnehmung, die ihnen einen falschen Eindruck von ihrem Körper vermittelt.
Bulimie, die Ess- und Brechsucht
Typisch hierfür sind ständig auftretende Essattacken mit absolutem Kontrollverlust, die gleich wieder bereut werden. Danach erfolgt ein selbstherbeigeführtes Erbrechen, um die Kalorien wieder loszuwerden. Dies führt zu körperlichen Folgeschäden, wie Verätzungen der Speiseröhre oder Zahnproblemen.
Wie sieht die Behandlung aus?
Beide Krankheitsbilder sollten unbedingt behandelt werden. Die Behandlung soll multiprofessionell und interdisziplinär sein, mit ärztlicher Begleitung und Ernährungsberatung.
Psychotherapie ist besonders hilfreich, da sie die Ursachen beleuchtet und Alternativen, wie Stressbewältigung und Konfrontationstraining, aufzeigt. Besonders sinnvoll ist auch die Einbeziehung der Eltern, da der Leidensdruck für die gesamte Familie stets sehr hoch ist.
Wie hilft das Kinderhilfswerk?
Das Kinderhilfswerk bietet Betroffenen begleitende Psychotherapie in Einzel oder Gruppensettings. Wir gehen auf alle unsere Klient*innen individuell ein und vernetzen uns mit Ärzten. Die Behandlungsdauer ist dabei unterschiedlich. Es gibt keine Maximaldauer – wir orientieren uns ausschließlich am Zustand unserer Kient*innen.
Wie können Sie uns unterstützen?
Als gemeinnütziger Verein sind wir bei unserer Arbeit auf Spenden angewiesen. Mit einer Geldspende ermöglichen Sie uns, unsere Angebote weiterhin auf hohem Niveau und für die Familien kostenfrei anzubieten. Mit Ihrer Unterstützung können wir Leben retten.